von khamsin » Di Mai 18, 2010 07:10
Hi,
ist das auf den zweiten Bild auf der Rückbank ein Kindersitz?
Losgelöst von der Optik stelle ich mir in einer Notsituation es sehr unangenehm vor wenn jemand der hinten sitzt mit dem Gesicht auf diesen Metallrahmen aufschlägt.
Ich will nicht als Moralapostel klingen, aber das Ding war schon im Fernsehen und wird fröhlich weiterverkauft.
Gruß Khamsin
Hier ein Artikel aus der Zeit. UAnlaß war ein ziemlich brutales Ergebnis eines Unfalls. Der Video ist mittlerweile von youtube gestrichen da die Folgen sehr bitter und die Darstellung äußerst unappetitlich ist.
SICHERHEIT
Wenn der Kleiderbügel zur Gefahr wird
Immer mehr Fahrer rüsten Ihre Autos mit DVD-Playern oder Sonnenrollos aus und transportieren arglos Kleinteile. Bei einem Crash werden manche Dinge jedoch zu gefährlichen Waffen
Ein Serienauto ist ein karg eingerichtetes Ding - diesen Eindruck erwecken die Unmengen an Zubehör, das zur Nachrüstung gerade für Innenräume angeboten wird. Da lassen sich DVD-Player zur Unterhaltung der hinteren Passagiere nachträglich anbringen; da können Navigationssysteme zu günstigen Preisen erworben und montiert werden; da sorgen «Duftbäume» für angenehmen Geruch und bewegliche Figuren auf dem Armaturenbrett für ein wenig Abwechslung.
Doch so begehrt solches Zubehör auch ist - es birgt Gefahren. Aktuelle Crashtests haben einerseits bewiesen, dass nachträglich angebrachter Kleinkram bei einem Unfall zu Verletzungen führen kann. Und auch das Problem Ablenkung ist größer, als oft vermutet wird. Beim Anblick der vielseitigen Listen aufpreispflichtiger Extras für Neuwagen mag der Erfolg von Nachrüstlösungen überraschend wirken. Doch Gründe für das Interesse daran gibt es viele: «Der Mensch hat das Bedürfnis anders zu sein», erklärt der Verkehrssoziologe Alfred Fuhr vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main. «Auch das Auto wird daher so stark wie möglich individualisiert.»
Dann ist da noch der Wunsch, sich mit anderen messen zu können. Wenn also das Geld für das werksseitig installierte Navigationssystem oder den DVD-Player beim Autokauf nicht reicht, dann wird eben zu den günstigeren Nachrüstlösungen gegriffen. Hinzu kommt laut Fuhr, dass mit dem Zubehör Bedürfnisse der Autofahrer abgedeckt werden, die von den Herstellern so nicht beachtet wurden. Doch die Probleme mit den vielen kleinen Teilen im Auto fangen schon in Bereichen an, von denen dies gar nicht erwartet wird. Da ist zum Beispiel der «Wunderbaum» - ein Ding, das an den Innenspiegel gehängt wird und von dort mit seinen Duftstoffen üble Gerüche im Fahrzeug überdeckt. Das mag in den Augen mancher Fahrer Sinn machen. Doch wie eigentlich alles, das an den Innenspiegel gehängt wird, ist der Baum der Fahrsicherheit nicht zuträglich.
Grund ist die ständige Bewegung des Anhängsels während der Fahrt, die unbewusst dauernd wahrgenommen wird: «Diese Bewegung nimmt bis zu 30 Prozent der Konzentration des Fahrers in Anspruch», warnt Arnulf Volkmar Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern). Die Folge ist ein zusätzliches Risiko: «Mangelnde Aufmerksamkeit ist immer noch eine der Hauptunfallsursachen», sagt Sven Rademacher, Sprecher des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) in Bonn. Zusätzlich kann ein Innenspiegel-Anhängsel auch die Sicht behindern. Ablenkung und Sichtbehinderung gehen aber auch von Navigationsgeräten aus, die nachträglich mit Saufnäpfen oder ähnlichen Haltern an der Frontscheibe befestigt wurden. Vor allem wenn die Wegführung nicht hauptsächlich akustisch erfolgt und der Fahrer immer wieder zum Hinschauen gezwungen wird, ist die Ablenkung nicht unerheblich.
Richtig gefährlich wird manches unscheinbare Zubehörteil, wenn es tatsächlich einmal zu einem Unfall kommt. Was geschehen kann, hat der ADAC in München gerade in Crashtests untersucht - mit teils erschreckendem Ergebnis. Ein Beispiel ist der Kleiderbügel aus Metall, der sich hinter der Fahrerkopfstütze anbringen lässt, um das Jackett vor Falten zu schützen. Von dem Bügel geht laut Arnulf Volkmar Thiemel zwar in der Regel keine Gefahr aus, wenn er richtig montiert und der hintere Passagier angegurtet ist. Steht aber die Lehne des Vordersitzes wie in so vielen Fällen recht schräg und ist der Passagier im Fond wie so oft nicht angeschnallt, kann der Bügel bei einem Unfall zu Kopf- oder Gesichtsverletzungen führen. Auch die verstärkt auftauchenden DVD-Player zur nachträglichen Befestigung an der Rückseite der vorderen Kopfstützen wurden unter die Lupe genommen. Besonders die Befestigung durch elastische Gummi- und Klett-Bänder führte dabei zu überraschenden Ergebnissen.
Laut Arnulf Volkmar Thiemel dachte man bei den Crashtests zunächst - wie beim Kleiderbügel - an Gefahren für die hinteren Passagiere. Tatsächlich aber rotierte der DVD-Player beim Aufprall um die Kopfstütze und traf den Beifahrer-Dummy hart am Hinterkopf. «Das hatten wir so nicht erwartet», sagt Thiemel. Im Ernstfall wären eine Gehirnerschütterung oder Platzwunden am Kopf mögliche Folgen. Auch von Handyhalterungen oder Navigationssystemen gehen je nach Unfallart Gefahren aus. Gerade bei einem Heckaufprall können die Geräte in Richtung der Passagiere katapultiert werden.
Hinzu kommt, dass Halterungen für Mobiltelefone im Bereich der Mittelkonsole zu Verletzungen an den Beinen führen können. Rund um Bedienelemente und Mittelkonsole warten aber noch weitere Hindernisse. So warnt DVR-Sprecher Rademacher vor dem Einsatz von Gerätschaften, für die Verkabelungen notwendig sind: «Darin kann man sich sonst verheddern.» Auch sollten zusätzlich angebrachte Geräte nicht die Bedienung von Schaltern und Ähnlichem im Cockpit behindern.
Und manchmal können selbst die harmlosesten Zubehörartikel zu bösen Folgen führen.
So rät Alfred Fuhr davon ab, es mit nachgerüsteten Sonnenschutzrollos und anderen Einrichtungen zum Sonnenschutz an der Heckscheibe und den hinteren Seitenscheiben zu übertreiben. Im Endeffekt wird dann zwar die Sonneneinstrahlung für die hinteren Passagiere verringert - was aber wenig bringt, wenn deswegen der heranrauschende 30-Tonner übersehen wird.
A4 Cabrio, blau.